Bessere Diagnostik erfüllt Kinderwunsch
Künstliche Befruchtung durch Regulierung des Zuckerstoffwechsels vermeiden
20. September 2016
Für Frauen, deren Kinderwunsch sich nicht erfüllt, eröffnet eine genauere Diagnostik eine Alternative zur künstlichen Befruchtung. In langjähriger Forschungsarbeit hat Prof. Dr. Monika Bals-Pratsch von profertilita – Zentrum für Fruchtbarkeitsmedizin und Frauengesundheit im Facharztzentrum Regensburg herausgefunden, dass der Zuckerstoffwechsel erheblichen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat. „Bei Patientinnen mit Zuckerstoffwechselstörungen ist es möglich, dass sie allein aufgrund dieser Störung nicht schwanger werden können“, erklärt Prof. Bals-Pratsch. Die Gynäkologin setzt deshalb verstärkt auf eine verbesserte Diagnostik des Zuckerstoffwechsels.
Statt einer belastenden künstlichen Befruchtung, der eine umfangreiche Hormonbehandlung vorausgeht, reicht bei einer diagnostizierten Zuckerstoffwechselstörung eine medikamentöse Therapie aus, um den Stoffwechsel zu normalisieren und die Fruchtbarkeit zu verbessern. Zum Einsatz kommt der über Jahrzehnte hin erprobter Wirkstoff Metformin. „Die Behandlung der Störung ist mit diesem Wirkstoff einfach, kostengünstig und sicher“, erklärt Prof. Bals-Pratsch. Im Lauf der Jahre erreichte Prof. Bals-Pratsch eine überdurchschnittlich hohe Schwangerschaftsrate bei ihren Patientinnen. Ein Viertel der Patientinnen mit teilweise langjährigem Kinderwunsch wird auf diese Weise ganz natürlich und ohne künstliche Befruchtung schwanger. Weil ein gestörter Zuckerstoffwechsel in der Frühphase der Schwangerschaft, in der sich Herz und Gehirn ausbilden, fatale Folgen für die Gesundheit des Ungeborenen haben kann, lassen sich auf diesem Weg auch Fehlgeburten vermeiden.
Zwar zeigen laut Prof. Bals-Pratsch etwa 80 Prozent der Patientinnen, die sich bei profertilita – Zentrum für Fruchtbarkeitsmedizin und Frauengesundheit vorstellen, auffällige Blutzuckerwerte. Die Kosten für den Test werden von den gesetzlichen Krankenkassen jedoch nicht übernommen. „Der Test, mit dem ein gestörter Zuckerstoffwechsel diagnostiziert werden kann, ist sehr personalintensiv“, erklärt Dr. Angelika Eder von profertilita. Selbst in dem Fall, dass eine Insulinresistenz oder eine Stoffwechselstörung festgestellt wird, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten nicht. „Erst wenn die Störung sich zu einer ernsthaften Erkrankung wie einem Diabetes ausgewachsen hat, sehen sich die Kassen in der Pflicht“, kritisiert Prof. Bals-Pratsch und sie schildert die Folgen: „Diese Versorgungslücke hat zur Konsequenz, dass viele Frauen, die allein wegen ihres gestörten Zuckerstoffwechsels nicht schwanger werden oder gar deswegen Fehlgeburten erleiden, mit den sehr aufwändigen und entsprechend teuren Techniken der künstlichen Befruchtung behandelt werden. Aus frauengesundheitlicher Sicht sehen wir das als schweren Fehler, den wir nicht mitmachen wollen.“ Die profertilita-Ärztinnen bleiben deshalb bei ihrer umfassenden Vordiagnostik und sie behandeln eindeutig festgestellte Zuckerstoffwechselstörungen ohne für diese Leistungen ein Honorar zu erhalten.
Informationsabende für Frauen mit Kinderwunsch:
profertilita – Zentrum für Furchtbarkeitsmedizin und Frauengesundheit bietet regelmäßig Informationsabende für Frauen an, deren Kinderwunsch sich
nicht erfüllt. In diesem Jahr finden die Informationsabende noch am 27. September, 25. Oktober und 29. November jeweils von 19 bis etwa 21 Uhr in den Räumen von profertilita im Facharztzentrum
Regensburg statt.
Pressekontakt:
Alexandra Goldfuss
Telefon: (089) 22 80 27 70
E-Mail: presse@facharztzentrum-regensburg.de