FACHARZTZENTRUM REGENSBURG
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Mit Nuklearmedizin den Stoffwechsel beobachten
Die Szintigraphie gibt wichtige Hinweise für die richtige Behandlung bei Problemen mit der Schilddrüse

Nuklearmedizin, was ist das eigentlich? Was hat das Wort „nuklear“ überhaupt mit Medizin zu tun? „Nuklearmedizin - mit diesem Begriff verbinden die meisten Patienten keine genauen Vorstellungen. Der Begriff wird häufig mit schwerwiegenden oder bösartigen Erkrankungen in Verbindung gebracht“, weiß Dr. Max Puille von dem am Facharztzentrum Regensburg angesiedelten Medizinischen Versorgungszentrum für Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Viele, wenn nicht sogar die meisten Einsatzgebiete von Nuklearmedizin würden gutartige und weniger schwerwiegende Erkrankungen betreffen, erklärt Dr. Puille. Auch die durch Nuklearmedizin verursachte Strahlenbelastung werde vielfach weit überschätzt.

Die Nuklearmedizin wird zur Krankheitserkennung eingesetzt. Die meisten Patienten lernen die Nuklearmedizin kennen, weil sie unter einer Schilddrüsenerkrankung leiden. Viele dieser Patienten kommen auch beim Nuklearmediziner nicht mit radioaktiven Stoffen in Kontakt. „Für die Diagnose und auch bei der Behandlung ist für uns der oberste Grundsatz, jede unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden“, beschreibt Dr. Puille das Vorgehen der Nuklearmediziner. „Durch hochqualifiziertes Personal und neueste Geräte gewährleisten wir die optimale medizinische Versorgung unserer Patienten.“

Bevor beispielsweise bei Patienten mit einer Erkrankung der Schilddrüse die Entscheidung zu einer so genannten Szintigraphie getroffen wird, werden die Patienten zuerst befragt und ganz ohne Geräteeinsatz oder mit einem Ultraschallgerät untersucht. Häufig wird auch eine Blutuntersuchung vorgenommen. „Ist allerdings ein Grund zur Szintigraphie gegeben, sollte diese auch erfolgen, weil sonst wesentliche Informationen zur richtigen Diagnose oder Behandlung fehlen“, erklärt Dr. Puille.

Bei einer Szintigraphie, einem besonderen bildgebenden Verfahren, werden den Patienten schwach radioaktive Stoffe gespritzt. Sie reichern sich in der Schilddrüse an und können mit einer speziellen Kamera sichtbar gemacht werden. „ Auf diesem Bild erkennt der Arzt die Funktion des Organs. Er kann sozusagen den Stoffwechsel beobachten und demzufolge entscheiden, wie weiter therapiert wird“, sagt Dr. Puille.

Die Strahlenbelastung durch eine Schilddrüsenszintigraphie ist minimal und entspricht etwa einer normalen Röntgenaufnahme, Nebenwirkungen durch die radioaktive Substanz sind ausgeschlossen. Eine Schilddrüsenszintigraphie, die etwa eine halbe Stunde dauert, kann daher auch beim Vorliegen anderer Erkrankungen oder trotz Medikamenteneinnahme durchgeführt werden. Auch eine Untersuchung im nüchternen Zustand ist nicht erforderlich.

Eine weitere sehr häufige Untersuchung im Rahmen der Nuklearmedizin ist die Skelettszintigraphie. Diese Untersuchung ist oft bei Patienten mit Tumorerkrankungen erforderlich, um die optimale Behandlungsstrategie zu finden. Gleichzeitig kommt die Skelettszintigraphie auch sehr häufig bei weniger schwerwiegenden Erkrankungen zum Einsatz. So ist die prinzipielle Möglichkeit einer Untersuchung des gesamten Körpers „in einem Rutsch“ auch für Patienten mit entzündlichen Gelenkerkrankungen oder unklaren Schmerzzuständen häufig ein großer Vorteil. „Mit der Skelettszintigraphie können wir auch Schmerzursachen auffinden, die mit dem eigentlichen Ort der Beschwerden nicht unmittelbar zusammenhängen. Gleichzeitig kann mit diesem Verfahren der Zustand sehr vieler Gelenke des Körpers dargestellt werden“, erklärt Dr. Puille die Vorteile dieser Diagnosemethode.

Bei Problemen mit künstlichen Gelenken wird die Skelettszintigraphie häufig eingesetzt, weil die Endoprothesen Bildstörungen auf Kernspin- oder Computertomographien verursachen und so keine präzise Beurteilung erlauben. „Wenn auch die Strahlenbelastung bei der Skelettszintigraphie etwas höher als bei der Schilddrüsenszintigraphie ist, bleibt sie doch in einem akzeptablen Bereich und liegt – je nach untersuchtem Körperareal – noch unter der Strahlenbelastung bei einer Computertomographie“, sagt Dr. Puille. Die eigentliche Untersuchung ist hier in etwa einer Stunde beendet, zwischen der notwendigen Injektion und der Aufnahme des Skelettsystems müssen aber mindestens zwei, besser sogar drei Stunden liegen. Diese Zeit muss aber nicht in der Praxis verbracht werden.

Medizinisches Versorgungszentrum Dr. Neumaier & Kollegen
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